Wege zum Heilpraktiker

Alle Infos & Möglichkeiten: Heilpraktiker-Titel im Porträt

Werde Heilpraktiker oder Sektoraler Heilpraktiker für Logopädie

Auf dieser Seite möchte ich dir das Heilpraktikerwesen etwas näher vorstellen. Vielleicht hast du ja Interesse, einen Heilpraktikertitel zu erwerben? Dazu solltest du vorher ein paar Details kennen. Hier findest du die von Logopäden am häufigsten gestellten Fragen zum Heilpraktiker.

  • Was macht ein Heilpraktiker?
  • Was darf ein Heilpraktiker?
  • Welche Heilpraktiker-Arten gibt es?
  • Was darf ein sektoraler Heilpraktiker für Logopädie?
  • Was ist der Unterschied zwischen Logopäden und Logopäden mit sektoralem Heilpraktiker?

Ich beantworte alle Fragen in meinem Artikel. Lies einfach hier weiter.

Wege und Möglichkeiten zum Heilpraktikertitel

Um Heilpraktiker zu werden, ist eine grundständige Zusatzausbildung erforderlich und eine Weiterqualifikation in heilkundlichen Methoden. Eine Prüfung am Gesundheitsamt vor dem Amtsarzt wird nach der Ausbildung abgelegt. Mit bestandener Prüfung wird dir der Heilpraktikertitel verliehen.

Welche heilkundlichen Methoden du erlernen möchtest, kannst du frei wählen. Empfehlenswert ist es natürlich, wenn diese in dein therapeutisches Spektrum gut integrierbar sind.

Derzeit unterscheiden wir folgende Heilpraktiker-Formen:

1. Der vollumfängliche Heilpraktiker, häufig auch als „Großer Heilpraktiker“ bezeichnet.

2. Der eingeschränkte Heilpraktiker auf ein gewisses Teilgebiet der Medizin, auch als „Kleiner Heilpraktiker“ oder „Sektoraler Heilpraktiker“ bezeichnet:

2.1. Der Heilpraktiker für Psychotherapie

2.2. Der Heilpraktiker für Physiotherapie

2.3 Der Heilpraktiker für Logopädie

2.4. Der Heilpraktiker für Podologie

Die Möglichkeit zum sektorale Heilpraktiker für Logopädie entstand im Oktober 2019 durch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig.

Ausgebildete Logopäden und akademische Sprachtherapeuten können die Heilpraktikererlaubnis eingeschränkt auf das Gebiet der Logopädie erhalten.

Dazu absolvieren Sie eine Weiterbildung im Umfang von 60 Lehreinheiten und legen danach eine Kenntnisprüfung ab.

Unter gewissen Umständen ist es möglich, dass die Prüfung von der auzubildenden Schule abgenommen und vom Gesundheitsamt anerkannt wird. Diese Regelung trifft jedoch nicht auf alle Bundesländer zu.

Eine Ausbildung zum sektoralen Heilpraktiker für Logopädie gibt es seit 2021 als Onlineausbildung. Bei Interesse folge einfach dem Link.

Du hast Lust auf den großen Heilpraktiker?

Hier erkläre ich dir, was zu tun ist! Da ich als Beisitzein in Heilpraktikerprüfungen fungiert habe, kenne ich den Blick hinter die Kulissen.

Nach dem Heilpraktikergesetz kann jeder, der gewisse Voraussetzungen erfüllt, die Ausübung der Heilkunde beantragen. Dieser Antrag wird beim Gesundheitsamt gestellt. Dort wirst du dann überprüft. Die bundesweit einheitlichen Leitlinien zur Durchführung der Heilpraktikerprüfung regeln die Prüfungen.

Bevor du geprüft werden kannst, musst du eine Heilpraktikerausbildung absolvieren. Es gibt sehr viele verschiedene Ausbilungen auf dem Markt. Die Ausbildung ist nicht einheitlich geregelt, aber die Prüfung. Deshalb orientieren sich alle Ausbildungen an der Prüfungsordnung, um die Ausbildungsinhalte sicherzustellen.

Die Ausbildung zum Heilpraktiker befähigt dich, die Prüfungen vor dem Amtsarzt zu absolvieren. Ohne eine entsprechende Ausbilung wirst du nicht zur Prüfung zugelassen.

Die Ausbildung in heilkundlichen Methoden kommt in der Regel extra dazu. Welche Methoden du erlernen möchtest, hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab. Auch methodisches Wissen ist Teil der mündlichen Prüfung.

Bei dem vollumfänglichen Heilpraktiker legst du eine schriftliche Prüfung vor dem Amtsarzt ab. Wenn diese bestanden ist, wirst du zur mündlichen Prüfung eingeladen. Ebenso ist diese vor dem Amtsarzt und einem geeigneten Beisitzer abzulegen.

Nach dem Bestehen der Prüfung erhältst du die „Urkunde zur Erlaubnis der berufsmäßigen Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung“. Damit bist du offiziell berechtigt, heilkundlich  zu arbeiten, darfst entsprechende Methoden anbieten und Abrechnungen nach der Heilpraktikergebührenordnung erstellen.

 

Darum Heilpraktiker werden

Weil die Heilkunde dich persönlich, fachlich und spirituell bildet und weiterentwickelt. Du kannst nur gewinnen mit einer derartigen Zusatzqualifikation.

Du selbst, deine Familie, deine Kollegen und deine Patienten werden davon profitieren.

Eine Heilpraktikerausbildung ist ein Weg der persönlichen Entwicklung.

Die Heilpraktikerprüfung meistern

Von den schriftlichen Heilpraktikerprüfungen der letzten Jahrzehnte gibt es ausreichend Lern- und Prüfungsvorbereitungsangebote. Wenn du nach deiner Ausbildung in Anatomie,  Physiologie, Pathologie, Diagnostik und Berufskunde fleißig übst, bist du absolut in der Lage, die schweren Multiple-Choice- Fragen zu lösen. In zwei Stunden müssen 60 Fragen beantwortet werden. Mit 45 Punkten hast du bestanden.

Die Herausforderung bei der mündlichen Heilpraktikerprüfung ist immer jene, dass Prüfer und Prüfling keine abgeglichene Vorstellung von der Prüfung haben, da die Schule und das Gesundheitsamt sich nicht austauschen und es keine Ausbildungsordnung oder ein feststehendes Curriculum gibt.

Ist der Lehrer auch der Prüfer, ist die Prüfsituation immer irgendwie berechenbar. Das ist hier nicht so! Da der Prüfer (Amtsarzt) nicht weiß, wie die Schule ausgebildet hat, gibt es außer den Leitlinien zur Durchführung keinen gemeinsamen Erwartungshorizont. Ich habe das als Beisitzerin in Prüfungen oft erlebt. Eine besondere Situation für beide Seiten.

Es ist eine große Verantwortung für die Prüfenden, innerhalb von 45 Minuten herauszufinden, ob ein Prüfling geeignet und fähig ist, die medizinische und gesellschaftliche Verantwortung eines Heilpraktikers zu tragen. Die Prüfung erfolgt unter dem Gesichtspunkt des Schutzes der Volksgesundheit und des Schutzes des einzelnen Patienten. Du wirst insbesondere darin geprüft, ob du deine Grenzen kennst und einhältst. Wie genau du in diesen 45 Minuten geprüft wirst, obliegt dem ausführenden Gesundheitsamt.

Nichts desto trotz: Die Heilpraktikerprüfung ist mit etwas Fleiß gut schaffbar!

Warum Heilpraktiker werden?

Methodische Gründe:

Du möchtest dich weiter entwickeln und heilkundliche Methoden in deiner Praxis bzw. deiner Therapie anwenden? Dann macht es Sinn, den Heilpraktiker zu machen, um dein erweitertes Repertoire an Therapiemethoden auch rechtlich durchführen zu dürfen.

Therapeutische Gründe:

Du kommst einfach manchmal in der Therapie nicht weiter und hast bereits die Erfahrung gemacht, dass die Verknüpfung mit heilkundlichen Methoden dann sehr hilfreich sein kann? Dann entwickel dich zum Heilpraktiker.

Wirtschaftliche Gründe:

Als Heilpraktiker oder Heilpraktiker für Logopädie hast du den großen Vorteil, dass du den Direktzugang zu den Patienten bekommst. Das bedeutet, du darfst ohne ärztliche Verordnung arbeiten, weil es einem Heilpraktiker erlaubt ist, selbst Diagnosen zu stellen. Somit kannst du Patienten behandeln, die kein Rezept bekommen und dennoch Therapie möchten. Du kannst also das Spektrum deiner Privat-  und Selbstzahlerleistungen erweitern.

Persönliche Gründe:

Du fühlst sich berufen, tiefer in die Materie des Menschen und des Heilwerdens einzudringen, möchtest Menschen noch besser verstehen und auf anderer Art weiter helfen. Oder du möchtest das heilkundliche Wissen für dich privat und deine Familie nutzen, auch dann ist es sehr sinnvoll, sich weiterzubilden. Als Therapeuten haben wir den großen Vorteil, Kosten für unsere persönliche Entwicklung steuerlich geltend zu machen als Weiterbildungskosten.

Aus dem Leben einer Heilpraktikerin….

Eine Heilpraktikerin zu sein, heißt:

Unmengen gelernt zu haben und trotzdem nichts zu wissen.

Viel Verantwortung zu tragen, ohne anderen die Verantwortung abzunehmen.

Jemanden zu heilen, ohne ein Heil zu versprechen.

Menschen den Weg zu zeigen und manchmal selbst nur einen Schritt voraus zu sein.

Die höchste Prüfung bestanden zu haben und täglich auf` s Neue geprüft zu werden.

Eine wunderbare Arbeit zu leisten und dabei Wunder zu vollbringen.

Die Menschen zu lieben und mit Liebe zu heilen.

Heilpraktikerin Julia Zanev (2018)

Du hast Fragen zu Deinem Weg zum Heilpraktiker? Du möchtest mehr zu den einzelnen Heilpraktiker-Titeln und den damit verbundenen Möglichkeiten erfahren? Schreib mir. Ich helfe Dir gerne weiter.